Limina

Die einladende bäuerliche Siedlung der südlichen Peloritani birgt eine antike Geschichte die reich an Geschehnissen ist. Im Jahr 66 nach Christus rastete der Heilige Philipp Siriaco während seiner Reise von Rom nach Agira in der Gasse Passo Murazzo und gründete dort eine christliche Gemeinde.

Die Feierlichkeiten für den Schutzpatron, haben neben der Prozession noch besondere Aspekte: der Wettlauf des auf den Rücken getragenen Heiligenbildes auf die Berge Calvario und Durbi sowie die „ddutta“ (der Kampf), den der Heilige gegen die bösen Geister führte. Ein Text, der in der Universität Messina aufbewahrt wird, berichtet davon, dass im Jahr 260 n. Chr. nördlich von Limina eine Schlacht zwischen Römern und Karthagern geführt wurde, die versuchten in die ionische Gegend zu gelangen. Gemäß der Etymologie stammt der Name Limina von dem lateinischen Wort „limen“ (Grenze) und bezieht sich auf die Lage, den der Ort zwischen den Verwaltungseinheiten von Messina und Taormina einnahm. Die ersten Dokumentationen stammen aus dem Jahr 1095; im Lexicum Topographicum Siculum des Benediktinermönchs Vito Amico lesen wir: Limina (Val Demone) ist ein Ort mit dem Titel einer Gemarkung. In der Zeit der Normannen stellte die Universitas Liminae ein selbstständiges Zentrum dar, das gut verteidigt war. Im Mittelalter war Limina ein wichtiges politisch-administratives, wirtschaftliches und religiöses Zentrum. Es entstand eine jüdische Gemeinde, die sich auf die Produktion und den Vertrieb von Seide spezialisierte. Im 18. Jahrhundert waren hier eine kleine Gießerei sowie sechs Minen aktiv, in denen Blei, Silber, Zinn und Kohle gewonnen wurden. 1848 beteiligte sich Limina an der nationalen Unabhängigkeitsbewegung, die von einem gewissen Filippo Saglimbeni, genannt „Sirpulla“ angeführt wurde, der nach der Rückeroberung durch die Bourbonen verhaftet und verurteilt wurde. Zur Zeit der nationalen Einigung hatte auch Limina seine Garibaldisten und während der beiden Weltkriege fielen 41 Liminesen und 6 blieben vermisst; Liminas Söhne nahmen an dem Partisanenkampf teil, während dem der Träger des goldenen Ordens, Antonio Siligato, sein Leben verlor. Ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen ist eine Reise durch die Zeit, bei der man auch die Geheimnisse des einfachen, anständigen und traditionellen Lebens kennenlernt. Das Pflaster führt uns zur Kirche des Hl. Philipp: „dem Belvedere“. Der Blick bleibt in jede Richtung hängen, wenn man über die riesige, unendliche Landschaft sieht, die sich von diesem Punkt aus öffnet. Das Tal erstreckt sich über grüne Hügel und Ebenen, die durchzogen sind vom Fluss Agrò, der in Schlangenlinien zum weiten Blau des Ionischen Meers hinabsteigt.

Veranstaltungen

Februar: Karneval von Limina
12. Mai: Fest des Hl. Philipp von Agira
August: Lyrikwettbewerb in sizilianischem Dialekt „Bizzeffi“;
Da datare: Cantaturi a Limina;

Kultur und Ausflüge

Hauptfriedhof und die Kirche der Gebete. Diese Kirche stammt aus der Spanischen Herrschaft in Sizilien (1396), wohl einmalig in Sizilien hinsichtlich der Stucke und Verzierung der Holzdecke. Ehemals besaß diese Kirche eine angrenzende Ölmühle (man kann heute noch die Ruinen davon sehen) und einen großen Landbesitz. Die Marmorstatue des Banasco stellt die Hl. Annunziata dar (zu finden in der gleichnamigen Kirche).

Tradizionen

Fest des Hl. Philipp von Agira. Jedes Jahr am 11.-12. Mai (also dem ersten oder zweiten Samstag oder Sonntag nach dem 12.) und ebenso am 16. August wird der Heilige festlich mit einer religiösen Feier geehrt, welche schon seit Jahrhunderten überliefert wird. Diese Feier ist hinsichtlich der Volks- und religiösen Tradition einmalig. Während diesem Fest erkennt man Volkstraditionen ebenso wie tiefen christlichen Glauben. In der gesamten Region ist auch der Karneval berühmt; nur in Limina dauert der Karneval bin in die Fastenzeit hinein und hat den Namen „Carnaluvarùni“. Die „Cantaturi“ sind Sprechgesänge in liminesischem Dialekt. Am 22. Januar 1988 wurde erstmals der Lyrikpreis in sizilianischem Dialekt „Bizzeffi“ ausgelobt, der nun jedes Jahr im August verliehen wird und an dem die besten Dichter unserer Insel teilnehmen.

Typische Produkte und Speisen:

Frittata mit Spargel

Zutaten: 6 Eier, ein Bund Spargel (die besten sind natürlich die wilden Spargel), 50 g reifer geriebener Käse, Olivenöl, Salz, Pfeffer. Herstellung (leicht): In einem geeignetem Spargeltopf den Spargel für einige Minuten in gesalzenes kochendes Wasser geben. Gut abtropfen lassen und in einer beschichteten Pfanne mit ein wenig Olivenöl anbraten. Stück für Stück die gerührten Eier mit dem Käse und Salz hinzugeben und bei mittlerer Hitze kochen. Wenn der Boden Farbe und Festigkeit angenommen hat die Frittata sehr vorsichtig mit Hilfe eines Tellers wenden. Wenn die Frittata die richtige Farbe angenommen hat, auf einen Servierteller geben und mit Pfeffer nach Belieben würzen. Heiß servieren.